Tripbericht lesen

2003 sind drei Freunde & meine Wenigkeit super-spontan nach Amsterdam gekachelt um dort nen lustigen Abend zu verbringen. Wir hatten vor uns dort nen günstiges Hostel zu suchen oder notfalls einfach im Auto (ein Nissan Sunny ausgelegt für 2 Personen ) zu pennen. An der Grenze aufm Parkplatz haben wir dann noch schnell ausprobiert ob denn auch alle Platz zum Schlafen finden. Kurz die Bassrolle ausgebaut und dann zwei von uns ab in den Kofferraum, die anderen auf Fahrer- bzw. Beifahrersitz. Klappte da ganz gut, zu der Bassrolle meinte V. (der Fahrer) dann nur: Jaaa, die stellen wir dann nach draussen oder so". Gesagt getan, wir rein nach Amsterdam, in unseren Lieblingscoffeeshop und ab gings...! Schneller Vorlauf zum Ende des Abends...4 extrem zugekiffte, in bester Stimmung verweilende Westfalen, 2 davon mit mexicanischen Pilzen bewaffnet, suchen nen Schlafplatz für die Nacht. Was war? Kein verdammtes Hostel hatte mehr auf, bzw. wir haben keins mehr gefunden das geöffnet hatte. Also Plan B: Pennen im Nissan, irgendwo auf nem Feld am Straßenrand. Raus aus Amsterdam, vom Fahrer gut gehandelt, erreichten wir einen abgelegen Feldweg wo wir unser Quartier aufschlugen. In der Zwischenzeit verspeisten die beiden Pilzträger eben solche und wir ließen am Wegesrand mit offenem Kofferraum und guter Musik & einigen Tüten den bis dahin gelungenen Abend ausklingen. Doch dann gings los.

Als uns langsam kalt wurde, beschlossen wir uns zum pennen ins Auto zu begeben. Also die Bassrolle erneut ausgebaut, doch plötzlich verkündete der Fahrer: "Nee, nach draußen können wir die nicht stellen, bei der Witterung". Wohin mit der extrem dicken, breiten Bassrolle? Ganz klar, auf den Schoß des inzwischen die Pilze leicht spürenden Kumpels. Schnell merkten wir, dass das fehlen der Bassrolle nicht wirklich half bequem im Kofferraum zu nächtigen. Schlimmer noch, ES WAR SCHEISS-ENG. Der Versuch den fehlenden Raum durch ne gute Unterhaltung zu übertünchen missglückte, da der sich auf dem Beifahrersitz befindende, inzwischen völlig auf Pilzen fliegende Kollege auf einmal anfing uns extrem ängstlich anzuschauen und nur meinte:"Jungs, seid mal ruhig & nich so aggressiv, hört mal auf euch anzuschreien!"...Wir beide im Kofferraum sahen uns nur verwirrt an. Hatten wir geschriehen? Nein. Waren wir irgendwie aggressiv? Nö. Wir wollten von S. wissen was er meinte, da sah er uns nur ganz verstört an, sagte auf einmal "Uh", riss die Beifahrertür auf, sprang aus dem Auto, warf die Bassrolle auf den Boden und rannte in ein kleines Waldstück nicht unweit unseres Schlafplatzes. Wir stiegen aus und fingen an ihn zu rufen...kein Erfolg. Nach ca. 15 Minuten kam S. völlig verstört aus dem Waldstück getaumelt, und meinte wir sollten ihm bitte bitte schnell erklären was hier passiert, er könne die Realität nicht mehr von seinen Eindrücken unterscheiden, ob wir ihm nicht helfen könnten?! Hmmm...irgendwie konnten wir nicht helfen. Wir beruhigten ihn, sagten alles wäre in Ordnung, wir würden doch bloss hier an diesem Weg parken, aber dass schien ihm nicht wirklich zu helfen...! Na ja, abschließend meinte er am nächsten Tag dass die Digitaluhr am Armaturenbrett des Nissans ihn wahnsinnig gemacht hätte und er ihretwegen in den Wald gerannt wäre, was die Sache jedoch nicht besser gemacht hätte. Die Digitaluhr sei wohl "3-Dimensional" immer wieder auf ihn zu und von ihm weg "gesprungen". Besser konnte er es auch nicht erklären, ich frage mich bis jetzt jedoch ob er, wenn wir anstatt in dem Auto in einem gemütlichen Hostel gepennt hätten, eine andere, "bessere" Erfahrung auf den Pilzen gemacht hätte? Na ja, gibt wohl keine andere Lösung als so ne Aktion nochma zu machen nur den Schlafplatz besser zu wählen.



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