Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:4-HO-met Regenbogenfarbentrip
Drogen:Mischkonsum von Speed, Research Chemical und Alkohol (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:sunnyrainbow
Datum:24.03.2018 14:09
Set:entspannt, spontan, gut gelaunt aber sehr sehr müde und erschöpft, da zwei Partynächte durchgemacht
Setting:Haus meines Freundes/fast schon eigenes zuhause
Nützlichkeit:6,44 von 10 möglichen   (9 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Erfahrung

Allen voran: Das ist nicht mein erster Trip auf Halluzinugenen, nach mehrmaligen Trips 4-HO-met, habe ich mich für eine höhere Dosis entschieden – es müssten ungefähr 25 mg gewesen sein (lt. Feinwaage). Diese Dosis hatte ich zwei Wochen früher schon einmal probiert und es für gut befunden.

Vorgeschichte

Wir kommen etwas erschöpft von unserer letzten Partynacht wieder, wir hatten zwei Partys hinter uns – dazwischen liegen für mich drei Stunden Schlaf. Mein erfahrener Tripppartner, ich nenne ihn mal Prinz, hat mich überzeugt von der Party abzuhauen, damit wir zuhause noch etwas trippen können. Ich für meinen Teil hatte schon den gesamten Abend Lust Halluzinugene zu nehmen, allerdings sollte ich dies noch nicht auf einer Party tun, da ich bei den letzen Trips einige problematische Erlebnisse hatte und die Party auf sehr engem Raum war. Auch die Erfahrung mit der Substanz ist noch nicht besonders hoch. Nach einiger Überzeugungskraft entschied ich mich gegen das Konsumieren im Club. Dennoch hoffe ich darauf irgendwann mal auf einer Party zu trippen, da ich schon denke, dass das eine sehr tolle Erfahrung werden könnte.

Reise

Das Haus des Prinzen kann ich mittlerweile mein Zuhause nennen, ich fühle mich dort sehr wohl und willkommen. Da der Trip schon wieder ca. 2,5 Wochen her ist, hoffe ich alles richtig zusammen zu bekommen. Die Uhrzeit müsste ungefähr 8 Uhr gewesen sein. Der Prinz und ich gönnten uns also jeweils eine nette Einlage und setzten uns auf die bequeme Couch. Mein Mitreisender hatte keine Probleme draufzukommen, hatte er vorher schon AL-LAD konsumiert. Ich selbst brauchte eine Zeit lang. Irgendwann kam dann doch der vertraute helle bunte Schimmer, in dem der Raum dann immer erfasst wird. Zudem bewegte sich die gemusterte Wand über den Kamin. Die Flammen des Kamins waren auch viel krasser als zuvor.

Ich hatte schon wenige Optiken bei den Trips davor, aber so viele Optiken hatte ich noch nie. Bei den anderen Trips vorher, hatte ich viele Mind-Trips. Sogar beim Konsum mit LSD hatte ich weniger Optiken als bei diesem Trip. Der Kater vom Prinzen gesellte sich sobald auf meinen Bauch. Manchmal hatte ich schon das Gefühl, dass dieser Kater mich eventuell nicht so gerne mögen könnte….warum auch immer. Jedenfalls kam er mir in diesem Moment sehr nah. Sein Fell nahm auch etwas mehr an Farbe an — eben nicht nur das gewohnte beige wie sonst. Diese Nähe berührt mich unheimlich und ich wurde überaus emotional, …die Tränen flossen nur so runter. Dieser Moment war ein sehr schöner. Ich war ja nicht traurig, ich weinte, weil alles so unbeschreiblich schön ist. Diese Momente habe ich auf jeden Fall häufig mit Hilfe dieser Substanz. Ich merkte plötzlich wie dankbar ich für alles bin und was ich habe und wie schön die Welt doch ist. Natürlich sind Weinen mit Glücksgefühl gleichzeitig sehr entgegengesetzte Emotionen. In der Tat habe ich diese Gefühle sehr oft, auch wenn ich ganz klar bin. Mit den halluzinugenen Drogen jedoch kann ich diese Gefühle noch besser wahrnehmen. Ich bin so glücklich, dass ich weinen muss. Überwältigt.

Zwischendurch schauen wir uns beide an und lächeln, küssen uns. Reden. Umarmen uns. Die Zweisamkeit ist einfach nur wunderschön. Ich merke trotzdem, dass wir sehr müde sind. Es kommt mir so vor, dass wir auch einmal halb eingeschlafen sind.
Einmal schaue ich ihn an und entdecke plötzlich ein wunderschönes regenbogenartiges Muster auf seinem Gesicht. Sowas habe ich noch nie beim trippen erlebt. Nein, auch nicht auf LSD, ok, auf LSD schienen die Gesichter viel größer oder die Gesichter haben sich gespiegelt etc. Aber so ein wunderschönes Muster auf der Haut meines Gegenübers habe ich noch nie vernommen. Die Muster waren ornamentartig-vielfarbig und eher mit warmen Farben koloriert, soweit ich das in Erinnerung habe, in warmen Regenbogenfarben. Gelb. Pink. Grün. Orange. Wunderschön. Das Muster war sogar auf der Nase zu sehen. Wirklich cool. Ich glaube nur alleine dieser Anblick des Prinzen verlangt schon wieder nach einem nächsten Trip. Ja, jetzt sind sie endlich da. Richtige, krasse Optiken. Nicht nur dieser helle Schein, sondern richtige Muster.

Ich schaue den Prinzen an. Er guckt natürlich auch fragend: Ist alles ok mit dir? Ja, alles ok. Ich bin nur glücklich. Diese Frage erhalte ich, als ich schon wieder weinte. Ich weiß warum. Ich bin wieder über alle Maßen überwältigt, denn ich erfahre ein überwältigend-schönes Zusammengehörigkeitsgefühl. Es ist schöner als ein MDMA-Trip gewesen, denn mir kam auf einmal in den Sinn, dass ich jetzt eine richtige Familie habe. Vor fast einem Jahr habe ich den Prinzen und seine Frau kennengelernt. Mich in den Prinzen verliebt. Mein Herzensmann hat sich in seine Frau verliebt. Zusammen sind wir nun erstmal befreundet gewesen und jetzt aber immer mehr wie eine Familie zusammengewachsen. Und es tut so unheimlich gut. Wenn ich jetzt beim Schreiben wieder daran denke wie schön das ist kommen diese Gefühle wieder hoch. Und sie dürfen da sein, es ist schön, dass es so ist. Leider habe ich in diesem Moment auch vor Augen geführt bekommen, dass ich ja sonst nie eine richtige Familie hatte. Und fiel in ein Loch. Ab da an wurde der Trip nur noch anstrengend. Leider können diese negativen Gefühle nicht ausbleiben. Aber es ist Vergangenheit. Sie ist noch da, ja. Und natürlich kann diese Vergangenheit nicht mehr geändert werden. Umso besser, dass es jetzt anders ist. Aus diesem Loch kam ich langsam wieder raus. Das geht besser, wenn ich das meinem Tripppartner mitteile. Der Prinz macht lieber alles mit sich aus. Ich bin sehr kommunikativ. Ich denke dadurch, dass ich mich mitteile, verarbeite ich alles viel besser.

Ich habe Zwangsgedanken. Manchmal denke ich abstruse Dinge, die ich nicht denken will. Denk mal an einen blauen Elefanten. Na, hast Du an einen blauen Elefanten gedacht? Genau so ist das bei mir. Ich denke, denk nicht daran, dass du dich gerne am Feuer verletzen möchtest. Dann denkst du, dass du es interessant findest Schmerzen mit Hilfe einer Verbrennung zu spüren. Leider kommt das beim Trippartner komisch an. Naja. Seien wir mal ehrlich, es ist auch komisch. „Ich bin Masochistin!“ verteidige ich mich. Natürlich wollte ich mich nicht ausziehen und in den Kamin springen. Ich hatte lediglich eine Assoziation. Aber wenn man drauf ist, können solche Missverständnisse passieren. In diesem Moment habe ich auch gemerkt wie sehr mich der Prinz liebt. Er macht sich Sorgen. Das ist normal. Und gut. Und wichtig. Das ist Liebe.

Leider muss der Prinz die Musik ausmachen. Die starke Wirkung übermannt mich ein wenig. Ich habe auch ein großes Gefühlschaos und kann mich nicht mehr daraus befreien. Der Mitreisende lenkt mich ab, denn er hat gefragt wie er mir am besten helfen kann. Ja, ablenken hilft mir. Und er schafft es. Ich habe noch abstruse Optiken. Alles verschwimmt. Die Musik wurde vorher leicht gruselig. Als es dann still war, hörte ich mechanische Geräusche. Und einen Beep-Ton. Naja. Der Prinz sagt: Akzeptiere, dass du das jetzt hörst. Das hilft. Ich kriege auch leichte Angst an einen Keks zu ersticken oder einmal dachte ich, dass es sehr stark nach Feuer riecht (also nicht nur der Kamin). In diesen Momenten ist es gut, dass jemand da ist und dir zuhört.

Fazit: Trippe mit einem sehr erfahrenen Mitreisenden. Er kennt sich aus und weiß was passieren kann und was helfen kann. Er kann dir zuhören. So kann Panik und Angst vermieden werden. Die höhere Dosis 4 HO-met ist sehr spannend. Ich selbst habe aber mit kleineren Dosierungen angefangen, denke aber, dass ich mit mehr mg ganz gut klar komme.