Tripbericht lesen
Übersicht:
Titel: | Warnung !!! Psychose |
Drogen: | Mischkonsum von Cannabis, Speed, Alkohol, MDMA und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt) |
Autor: | g0nzo |
Datum: | 04.01.2008 09:08 |
Set: | bitte lesen |
Setting: | bitte lesen |
Nützlichkeit: | 7,81 von 10 möglichen (37 Stimmen abgegeben) |
Bericht:
Vorneweg erstmal, ich bin 22 und konsumierte seit
etwa 6 Jahren regelmäßig Cannabis, Speed, Pilze und andere
Psychoaktive Stoffe.
Angefangen habe ich mit Drogen nachdem ich meine Ausbildung
mit 16 abgebrochen hatte. Ich ging danach auf eine weiterbildende
Schule wo ich das erste mal Kontakt mit Drogen bekam. Ich
rauchte eigentlich fast täglich Cannabis. Irgendwann fing ich
dann auch an Chemische Drogen zu nehmen, bevorzugt Speed.
Mir ist vor kurzem erst bewußt geworden das ich aufgrund
meines übertriebenen Drogenkonsums, eine drogeninduzierte
Psychose habe.
Zum Bericht selber.
Es fing vor etwa einem 3/4 Jahr an, zu dieser Zeit
konsumierte ich täglich etwa 2-3 g Speed und rauchte
etwa 3g Cannabis. Ich hatte zu derzeit einen sicheren
Arbeitsplatz den ich mir allerdings allein durch meinen
Kosum aufs Spiel setzte. Anfangs war alles noch recht einfach
zu handhaben, morgens vor der Arbeit schnell ein paar Nasen
Speed, und Abends zum Einschlafen schön dicht geraucht
oder auch gesoffen. Das ganze ging etwa 3-4 Monate gut.
Dann fingen mich auch schon diverse Menschen in meinem
Umfeld mich darauf aufmerksam zu machen das ich aussehe
wie ne Leiche, Bleich, abgemagert und tonnenschwere Augen-
ringe. Natürlich war mir das Anfangs egal, aber irgendwann
zog mich das ganze schon runter. Ich hab mich irgendwann
selbst nicht mehr erkannt. Also dachte ich mir, ich mach mal
besser ne Pause. Nach etwa 2 Wochen fingen die ersten Symthome
an. Stimmen und ständige Stimmungsschwankungen. In meinem
Wahn hab ich dann wieder mit dem Ziehen und rauchen angefangen.
Anfangs half das Kiffen noch gegen die Stimmen. Man muss
sich das mit den Stimmen so vorstellen:
Du hast einen Gedankengang und aufeinmal fängst du an im
Kopf dich mit diesen Stimmen zu unterhalten, anfangs fand
ich das noch recht ammüsant aber später wurd es so heftig
das die Stimmen mir sogar befohlen ( was absolut NICHT
mehr lustig ist ) bring dich doch um und ähnliches. Noch
war mir bewußt das es nur Stimmen waren jedoch war es an
diesem Tag ganz anders. Ich kam von der Arbeit, fütterte
meine Katze und beschloß mich ein wenig auf der Couch
auszuruhen, ich konnte jedoch nicht länger wie 2 min. sitzen
weil ich dann ständig ein Gefühl bekam als würde ich
verrecken. Dazu kam das die Stimmen immer heftiger wurde,
ich hörte Leute von der Straße aus rufen "scheiß junkie,
scheiß drogensüchtige...etc") Ich wurde verdammt Paranoid.
An dem Tag beschloß ich dann mit meiner Mutter über
mein Problem zu reden, ich gab meine Wohnung auf weil ich
finanziell eh schon am Ende war durch die Drogen. Ich zog
wieder zu meinen Eltern und ging in Ärztliche behandlung.
Jedoch war ich noch nicht soweit das ich meinem Arzt das
mit den Stimmen und der Paranoia erzählte. Ich versuchte
"nur" von den Drogen weg zukommen. Ich ging auch weiterhin
zur Arbeit. Vor etwa 3 Monaten ging es dann richtig los.
Ich fuhr zur Arbeit, und hörte schon auf der fahrt
die ganze Zeit Dinge wie "Kündige, es ist besser so."
Also war ich fest der Dinge heute einfach zu kündigen, was
für mich das finanzielle aus bedeutete. Nicht das ich das
wollte, Nein ganz im Gegenteil, die Stimmen verlangten es
von mir. Also stempelte ich einfach 2x ab (1x für gekommen,
2x für gegangen) dann drehte ich mich um sagte zu einer
Kollegin ich Kündige und bin etwa 20 km Zufuß von der
Arbeit bis zu meinen Eltern gegangen. Zuhause angekommen,
war natürlich die Hölle los. Meine Eltern fragten mich
ob ich noch ganz Dicht währe einfach meinen Job zu riskieren.
Ich denke in diesem Moment wurde mir das erste mal so
richtig bewußt das ich Psychisch Krank bin. Ich willigte
ein am nächsten Tag in die Psychatrie zu fahren. In
der Psychatrie gab ich jedoch wieder nur an das es von den
Drogen käme und erwähnte wieder nichts von den Stimmen.
Es war mir glaub ich sehr peinlich. Ich hielt es 3 Tage dort
aus bis ich mich selbst entlassen habe, weil ich fast
Verrückt geworden bin was wohl an der unbekannten Umgebung lag.
Und an den anderen Insassen die Teilweise noch um einiges
verwirrter waren als ich. Ich fühlte mich irgendwie
fehl am Platz.
Zuhause angekommen ließen die Stimmen dann aber nach und
gingen nach einer Weile ganz weg. Etwa eine Woche lang.
Ich gönnte mir an einem Abend dann jedoch zuviel Alkohol.
In meinem Wahn packte ich mir eine Tasche voll mit Schnapps
und ging raus in den Regen mit dem festen Vorsatz mir
das Leben zu nehmen. Ich trank eine flasche Wodka und div.
andere hochprozentige Sachen und lag mich Schlafen bei etwa
0 Grad Aussentemparatur, ich hoffte einfach einzuschlafen und
nicht mehr aufzuwachen, ich fing sogar an Gott zu verfluchen.
Nach etwa 2 Std. wachte ich dann auf und ging doch wieder
nach Hause. Zum Glück. Ich ging wieder auf ein Gespräch
mit meinen Eltern ein und erzählte ihnen von den Stimmen
und Reizüberflutungen die ich ständig hatte. Wir einigten
uns darauf diesmal wieder zur Psychatrie zu fahren um
dort ersteinmal mit einem Arzt zu reden.
Wir einigten uns darauf das ich die Behandlung von
Zuhause aus zu führen. Seit dem nehme ich täglich
10 mg Olazapin und merke von einem Tag zum anderen das
es mir besser geht.
Jedoch lebe ich mit der gewissheit Shizophren zu sein,
was sich gelegentlich noch mit extremen Stimmungs-
schwankungen und Reizüberflutungen auswirkt.
Insgesamt möchte ich Drogen nicht in ein schlechtes
Bild rücken jedoch jeden Konsumenten davor warnen.
Ich habe wirklich die Hölle auf Erden durchgemacht,
und vieles von dem was ich Erlebt habe kann ich bis
heute noch nicht verarbeiten was man evtl. auch
an meiner Schreibweise feststellen kann.