Tripbericht lesen

Übersicht:

Titel:Die Ewigkeit: Der Weg durch die Hölle in das Paradies [5-6g Cub.]
Drogen:Mischkonsum von Cannabis und Psilocybinhaltige Pilze (Reihenfolge vom Autor festgelegt)
Autor:Tune
Datum:19.07.2008 20:03
Set:Vermeintlich gut gelaunt. Vorfreude. Gespannt und aufgeregt.
Setting:Erst zuhause, später dann draußen. Sonniges warmes Wetter.
Nützlichkeit:8,22 von 10 möglichen   (18 Stimmen abgegeben)

Bericht:

Moinsen,



endlich kann ich den Bericht zu meinem 2. Pilztrip: Startschuss 13uhr am Tag X im Juli 2008 Online stellen.



Die Menge der eingenommen Pilze beträgt etwa 5-6g Mexikaner trocken nach und nach

eingenommen und ich denke mal Potent ( :) Bestellt).



Der Bericht erzählt von einem ungeduldigem Konsumenten, der wiedermal das volle

ausmaß einer Droge zu spüren bekommen wollte und es auch bekam. Es geht um ein paar

schöne Stunden gefolgt von einem unbeschreiblichen Horror und den danach

unbeschreiblichen Gefühlen von: Stolz, Euphorie und Glücksseeligkeit.



Ich verzichte weitesgehend auf Zeitangaben, da sie auf einem Pilztrip einfach

keinerlei Bedeutung haben, genauso wie auf vieles Optisches, was ich erlebte, da

es bei so einer Grenzerfahrung einfach in den Hintergrund rückt und nur auf dem

wirklich höchsten Punkt des Trips Priorität für mich hatte.



Ich habe den Trip aufgegliedert, so wie ich es auf Pilzen als unterschiedliche Phasen empfunden habe.



Vorwort



Der Trip (1): In den Startlöchern



Der Trip (2): Jetzt gehts los, anschnallen!



Der Trip (3): Langweilig.. oder doch nicht?



Der Trip (4): Ich muss hier raus!



Der Trip (5): Wunderschön.. zu schön?



Der Trip (6): Auweia, bald kommt der Peak!



Der Trip (7): Durch die Hölle und die Vereinigung.



Der Trip (8): Ein symbolischer Akt; auf dem Weg ins Paradis.



Der Trip (9): Und ich kam wieder runter..



Fazit



Nachwort



Vorwort:



Es ist wie schon erwähnt meine 2. Erfahrung mit Pilzen, aber nicht

die 2. mit Haluzinogenen. Angefangen hat alles mit Salvia Blättern, dann 5x Extrakt

und später 10x Extrakt, welches optisch intensive Erfahrungen gebracht hat.

Nach mehreren Salvia Trips, kam die ersten Woodrose erfahrung und dann meine

Grenzerfahrung mit 14g Trichterwinde und 3 Woodrose Samen, welche aber von diesem

Pilzerlebniss noch getoppt werden sollte. Ich bin Psychisch wirklich ein sehr

starker Mensch und mich kann so schnell nichts aus der Ruhe bringen.



Ich hatte 2-3 Wochen vor diesem Trip meinen ersten Pilztrip mit ca. 2-2,3g Mexikanern.

Der Trip war trotz anfänglicher unsicherheiten eine sehr schöne Erfahrung die mir

die bis jetzt größten Euphoriewellen und einen ausserordentlichen Draht zur

Natur bescherrt hat. Also beschloss ich einen weiteren Trip zu starten und mir das

hochkommen mit ein bisschen (gutem!) Haschisch zu verschönern.



Um 11-12 Uhr morgens rauchte ich ca. 3-4 miniköpfe aus meiner kleinen 23cm Bong. Ich hab

bewusst 1-2 Stunden abstand zur Pilzeinnahme geraucht, da ich von den

Wechselwirkungen nicht überannt werden wollte, was aber keine Rolle spielt, da

ich mitten in der Pilzwirkung trotzdem noch geraucht habe. Es war auch überhaupt

nicht geplant so viel Nachzulegen wie ich es gemacht habe, aber naja es kommt

wie es kommt.



Der Trip (1): In den Startlöchern



Um ca. 13 Uhr müsste ich die ersten abgepackten ~2g fast verspeist haben. Kurz danach

ging ich Duschen um bei Wirkungseintritt besonders "frisch" zu sein. Ich liess

in dem ~2g baggy noch ein wenig über um nach dem Duschen nochmal nachlegen zu können

um den Trip etwas in die Länge zu ziehen. Der erste Trip war mir zu kurz, denn ich

hätte noch locker 1-2 Stunden durch die Natur trampen können bevor mir langweilig

geworden wäre. So nachm Duschen dann die restlichen Pilze verschlungen

und schön auf die Couch im Wohnzimmer gelegt, lustiges Programm eingeschaltet

(das genaue Programm weiss ich nichtmehr).



Ca. 40 Minuten nach der Einnahme kamen die ersten deutlich spürbaren Wellen, die

mich aber extrem Kalt ließen. Die Lachattacken taten aber ihr Werk und bescherrten

mir eine schöne Euforie. Eine Stunde nach der ersten Pilzeinnahme beschloss ich

nun auch das 2. Baggy mit ~2g Inhalt ca. zur hälfte zu leeren. So war der 2g Trip

damals ja für mich noch in keinem Sinne bewusstseinserweiternd und durch vorherige

Trips anderer Substanzen wusste ich, dass ich viel verkraften kann, aber dass ich

mir durch diese Selbstsicherheit bald ein Eigentor schießen würde wusste ich noch

nicht.



Der Trip (2): Jetzt gehts los, anschnallen!



1 Stunde und 30 Minuten nach der ersten Einnahme begann meine Umgebung sich nun

langsam zu bewegen und zu verändern. Farben wurden mehr beachtung geschenkt und

die Decke, bewegte sich in unterschiedliche Richtungen.



Der Schrank der direkt neben dem Fernseher stand schlug Wellen aber nur wenn ich nicht hinsah.

Ich fühlte mich wohl und tauchte immer tiefer in meine eigene Gedankenwelt ab.



Ich finde auf Psychedelika über etwas nachzudenken wirklich beeindruckend. Mir kommt es

immer so vor als wenn ich in Gedanken Selbstgespräche führe und während das eine

Gespräch läuft kommt schon ein neues durch bis dann ständig mehrere Selbstgespräche

GLEICHZEITIG in Form von Gedanken im Kopf ablaufen. Ich bin sowieso ein sehr

nachdenklicher Mensch und genoß es.



2 Stunden nach der einnahme (15 Uhr der Peak der ersten Pilze war schon am anrollen)

vernichtete ich den rest des 2. Baggys und hatte nun die ~4g voll, was mich aber

nicht störte, denn ich legte ja immer nur nach und das sollte den Trip ja nicht

sonderlich verstärken sondern eher verlängern.. hehe denkste.. Die Gedanken wurden

abstrakter und die Umgebung immer lebendiger.



Mittlerweile ging ich in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett.

Ich sah an die Wand und die ersten Muster belegten sie.

Es war ein und das selbe Muster nur tausendmal abgezeichnet.

Es erinnerte mich an den Grundriss einer alten Stadt mit Stadtmauer und Wachtürmen.

Es waren Leuchtendgrüne hauchdünne Linien auf einer Blauen Wand die es dort zu

sehen gab. Ausserdem war eine Art netz oder auch oft als Nebel bezeichnet, da der

unter der Wand schwebte, während die Wand unregelmäßige Beulen nach innen und

nach außen entwickelte.



Als ich dieses Schauspiel genoss dachte ich darüber nach,

wie wohl gerade das Psilocin auf mein Gehirn wirkt und solche Sachen ermöglicht

und wieso man eigentlich auf Haluzinogenen Substanzen immer Muster sieht und sich

alles bewegt. Klar, das ist meine Kreative Seite, die nun zum vorschein kommt.



Als ich kurz auf Klo gegangen bin, waren die Optischen einflüsse zum ersten mal

etwas stärker. Die Badewanne schien auf der Linken Seite nach hinten eingebogen

und die Holzbraune Tür welche dunkel Braune unregelmäßige "Streifen" hatte zerfloss

in ihrem Muster und die Handtücher, die an ihr hingen schienen sich zur Musik des

Badezimmer Radios zu bewegen. Ich fühlte mich wieder einmal wie ein Kind, alles

schien so neu, aber doch so vertraut.



Der Trip (3): Langweilig.. oder doch nicht?



Ich lag auf meinem Kissen und nahm es im Augenwinkel als etwas wahr, was

es nicht war und was ich auch nicht kannte. Das belustigte mich und ich ging an

meinen PC um etwas Musik zu hören. Die Zeit arbeitete gegen mich sie wurde immer

langsamer und langsamer und ich tat wohl das schlimmste was man nur tun kann

(während ich meine für diesen Tag letzten ~1-1,5g verspeiste.. ihr könnt euch denken

was bald passiert) ich kuckte ständig auf die Uhr. Nicht das ich es wollte, aber

man kann auf Pilzen halt nicht daran "vorbeigucken", wenn sie provokant rechts

unten aufm Bildschirm lauert.



Es war kurz vor 5 und ab jetzt würde ich wirklich von einem vollen Pilztrip

sprechen. Sowas hatte ich noch nicht erlebt. Ich machte mir Gedanken über die

Wirkung von Halluzinogenen. Sie heißen Halluzinogene, aber wirkliche Halus hat man

nicht. Es sind eher die vielen Eindrücke die ungefiltert aufgenommen werden und

von einem selbst uminterpretiert werden. Mit einer Dosis von bereits 5-6g waren die

Filter in meinem Gehirn nun stark genug entkräftet um mir 1000 Eindrücke zu zeigen,

die ich alle auf einmal wahrnahm und sofort interpretierte. Ich dachte verdammt

viel nach während ich auf die Simpsons wartete. Verdammt ich brauch irgendetwas

worüber ich Lachen kann aber die Zeit war mein ärgster Feind geworden. Irgendwie

wollte ich es nicht wahrhaben, dass ich nicht bei vollem Bewusstsein bin. Der

Trip war für die Dosis überhaupt nicht farbkräftig oder von starken Morphen und

Mustern begleitet wie ich es von meinem hochdosierten LSA Trip kenne. Ich fühlte

mich weitesgehend Nüchtern, bis auf das Überwältigende Körpergefühl. So konnte ich

doch die realität erkennen und fiktives von realem unterscheiden, obwohl ich in

Tripberichten immer von Farbkräftigen Visionen und Realitätsverlust gelesen habe.

Also noch 2 Köpfe geraucht.



Das Psilocybin aber bei jedem anders wirkt und jeder Trip anders ist

vergaß ich schon völlig und stellte

mir fragen über fragen und mir wurde immer unwohler. Jaa endlich die Simpsons

fangen an und sofort schoss mir in den Kopf, das die letzten Pilze nun bald den

Peak erreichen und sich mit der bereits stark vorhandenen Wirkung

von denen davor vereinen würden.



Man merkt beim Lesen hoffentlich in was für einer Zwickmühle ich mich zu dem Zeitpunkt befand.

Irgendwie dachte ich es wird schon nicht so stark werden, aber irgendetwas in mir sagte mir ständig,

dass ich etwas falsch gemacht habe.



Der Trip (4): Ich muss hier raus!



Ich versuchte mich auf die Simpsons zu konzentrieren und tatsächlich gab

es ein paar Lacher, die sich aber garnicht wie gewohnt anfühlten. Es war etwas

gespieltes so kam es mir vor. Ich redete mir ein das ich versuche mich von

irgendwas abzulenken. Bei der ersten Werbepause wurde es zuviel und ich beschloß

raus in die Natur zu gehen, das hat mir bei meinem ersten Pilztrip extrem viel

Kraft und Euphorie geschenkt. Ich wollte eine schöne Zeit haben, aber ich

vergaß dass ich soetwas auf Pilzen nicht erzwingen konnte.



Also MP3 Player gepackt (ohne vorher gemachte Playlist mit 20gb Speichervolumen ein

Labyrinth und wenn sich die Interpreten und Titel ständig bewegen ist es nicht leicht zu lesen;)) angezogen und schnell raus. Noch an ein paar Leuten vorbei bis ich in

den ersten Feldweg kam. Adrenalin schoss in mir hoch gepaart mit Euphorie und

Angst. Ich bin normalerweise ein sehr musikalischer Mensch und brauche Musik in

allen Lebenslagen also MP3 Player angemacht, aber kaum gute Lieder gefunden. Ich

beschloss einfach laufen zu lassen und immer weiterzudrücken, wenn mir etwas nicht

gefiel.



Es gefiel mir irgendwie nichts,bis ich auf das Lied stieß welches mir bei meinem

ersten Trip die wende von Unsicherheit in Glückseeligkeit gebracht hat. Ich hörte

nun die ganze Zeit über irgendwelchen Hardtrance, eigentlich genau mein Ding.



Der Trip (5): Wunderschön..zu schön?



Die Unsicherheit rückte in den Hintergrund und jetzt bei voller Sonnenbestrahlung

auf meinen Kopf wurde es Optisch sehr verrückt. Überall sah ich gleichheiten. Ein

großer Baum dessen Äste alle gleich aussahen und das Gras auf dem ich ging

verschnörkelt, aber gleichmäßig und es kam mir so vor als wollte es mir den

Weg zeigen. Alles hatte diese wunderbaren Pilzfarben und

das Feld neben mir sah wunderschön aus. Das wars aber auch schon mit den guten

Eindrücken. Kurz darauf bemerkte ich wie ich alles in der Umgebung wahrnahm und

war recht schnell überfordert mit diesen Millionen von Eindrücken die auf mein

Gehirn einprasselten. Bilder kamen vor meinem inneren Auge hoch und alles was ich

sah Assoziierte ich mit Geräuschen und Gefühlen. Meine Gedanken wurden immer

schneller und sollten bald Lichtgeschwindigkeit erreicht haben. Ein weg von

30 sekunden stellte eine Pilzwelle dar, die mir jedesmal Unbeschreiblich lang

vorkam. Nüchtern hätte ich gesagt huch so weit schon? Auf Pilzen dachte ich:

"Moment mal es sind doch mindestens schon viele Minuten vergangen und ich bin grad

erst ein paar Meter gelaufen".



Ich habe auch die ganze Zeit hinter mich geschaut, ob ich auch wirklich für mich bin und mich fallen

lassen kann. Es war trotz gespührter Anwesenheit von Personen niemals jemand hinter mir.



Der Trip (6): Auweia, bald kommt der Peak!



Diese einzelnen Pilzwellen wurden immer stärker und stärker und

der Bodyload überforderte mich zusätzlich. Ein ziehen im Kopf was so überwältigend

war, dass ich dachte bei der nächsten Welle falle ich in Ohnmacht. Jede Pilzwelle

begleitet von einem extremen Body(-und Gehirn)load. Ich konnte den Kopf nicht

stillhalten und kuckte mich ständig um was mir ständig 1000 neue Assoziationen

bescherte. Nach 15 Minuten (noch nicht auf dem Peak) dachte ich: Jetzt ist es so

weit! Das ist ein Horrortrip der sich gewaschen hat, du merkst doch wie die Angst

dich bis ins kleinste eingenommen hat. Das musst du jetzt durchstehen" Ich dachte

daran schnell nach Hause zu laufen und mit einem Medikament den Trip

abzubrechen doch kam mir der Gedanken, dass ich es erleben MUSS ansonsten

könne ich nie wieder in Frieden Leben geschweige denn Trippen. Darüber bin ich

heute noch verdammt froh und stolz.



Mir kam die Lösung: Wenigstens keinen weiteren Wirkstoff mehr aufnehmen ich muss

Kotzen (Quatsch..). Finger in Hals aber der Pilz hatte scheinbar etwas dagegen.

Ich konnte mir noch so tief was in den Rachen schieben da kam einfach nichts raus. Es war

eine Art sperre vom Pilz hervorgerufen, da war ich mir sicher. 200m weiter nochmal

versucht zu kotzen, doch es ging nicht. Meine Verzweiflung wuchs. Noch waren

immernoch ein paar Gedanken da, die mir sagten ich überstehe das, bald ist alles

vorbei, lass es zu.

Doch nach weiteren 200m als ich in einen anderen Feldweg

einbog kam es zum Peak, der wohl oder übel noch 1-2 Stunden anhalten würde.



Der Trip (7): Durch die Hölle und die Vereinigung



Ich guckte auf die Uhr und kam kurz in die Realität zurück: Huch 18:50 Simpsons

bald zuende. Dann guckte ich wieder auf den Weg (er war von Bäumen umgeben die sich

auch weitesgehend über dem Weg vereinten) und dann bekam ich einen sehr seltsamen

Blick. Man muss es sich so vorstellen. Man hat ob auf Droge oder nicht, immer eine

Art Tunnelblick, d.h. man kann das was an den Seiten passiert nicht sogut

Wahrnehmen wie das, was sich direkt vor einem Abspielte. Das war nun absolut

nichtmehr der fall ich sah mein ganzes Blickfeld extremst klar und überall

gleichheiten und Muster die sich in den Bäumen und auf dem Weg abzeichneten und ich

sah alles gleichzeitig gleichintensiv. Das war extrem komisch und die Panik wuchs

und wuchs. Es war mittlerweile ein ganz einfach unbeschreibliches Gefühl

höllischer Angst, wie ich es noch nie verspürt habe und die ich mir irgendwie nicht

erklären konnte. Alles prasselte auf mich ein

und ich flehte um Gnade und hatte einfach keine Lust und Kraft mehr auf den Trip.

Die Pilzwellen wurden härter und härter und jedesmal dachte ich es entzieht mich

dieser Welt.



Eine viertel Stunde später, war ich fast da angekommen wo mein erster

Pilztrip

aufgehört hat (anm. ich wählte denselben Weg wie bei meinem 1. Trip, da ich mit

diesem Weg normalerweise immer Positives assoziiere). Zu diesem Zeitpunkt hörte

ich Dj Lee - Fight very hard (Deepforces remix) und es passte einfach zu gut zu

meinem derzeitigen empfindungen. Ich kämpfte verdammt hart mit der Erfahrung und

die Musik trug mich und flößte mir gleichzeitig Angst ein weil sie mir viel zu

gewaltig vorkam. Sie wirkte nicht nur auf meine Stimmung sondern auch noch direkt

auf meinen Körper. Jeden Ton assoziierte ich mit Gefühlen. Ich sah etwas und hörte

dazu Musik, aber genauso fühlte ich das was ich sah und hörte gleichzeitig.

Zu dem Zeitpunkt war ich auf einer Stillgelegten Bahnschiene und

die Umgebung sah aus als wäre sie ein gemaltes Ölgemälde.

Der Boden schlug Wellen und

die Umgebung kam mir Freundlich und Bedrohlich zugleich vor. Ich war in einem

Zwiespalt und fing an zu Lachen doch hätte ich auch gleichzeitig Weinen können.

Die Visionen in Form von Mustern

auf Kornfeldern, Bäumen und dem Feldweg kamen mir vor als würden sie mehr und mehr

Teil von mir werden.



Strecken von 10m widmete ich so dermaßen komplexen

Gedankengängen, die ich nach dem Trip als DIE Bewusstseinserweiterung ansah, die

ich mir immer gewünscht habe. Ab da ging die Musik endlich aus (eine wohltat)

Ich begriff vieles. Um das zu veranschaulichen ein

Beispiel: Die Cannabis Legalisierung. Es gibt die Legalisierer, die Gegner

und dann noch die die es zu Überzeugen gilt. Ich konnte mich in alle drei hinein-

versetzen und erlangte viel klarheit über viele Fragen die mir im Kopf herumschwirrten

und begriff aus wie vielen Sichtweisen man Sachen betrachten kann. Es gab mich

nichtmehr als eigenständige Person mit einem ego, die ihre meinung hat, sondern

nurnoch als jemanden der alle Diskussionsthemen seiner Gedanken in sich aufnahm und

dann alle möglichen blickwinkel abklapperte um später immer wieder auf den

Schluss zu kommen, dass es einfach kein richtig oder falsch gibt. Man kann absolut

nichts veralgemeinern. Das wiederholte sich gefühlte 1000 mal bis ich da ankam

wo mein letzter Pilztrip geendet hatte.



Meine eigenen Gedanken machten mir Angst.

Alles schien so aussichtslos. Die zeit wollte nicht vergehen und ich stellte mir

Fragen über meine Existenz. Ich gehe hier nun, habe aber kein Ziel vor Augen,

ausser bis zum Ende des Weges zu gehen um wieder umzudrehen, das 2. Ziel ist diesen

Wirkstoff wieder abzubauen, doch warum? Das sind doch garkeine Ziele! Diese Welt

schien so viel realer als alles was ich vorher kannte und doch wollte ich das es

aufhört. Was aufhört? Warum denkst du so viel, warum stellst du es nicht einfach

ab. Aber wenn es abgestellt ist verliere ich wieder diesen Absolut klaren Blick.

Was ist wenn diese Angst niemals aufhört? Ich kenne diese Welt nun und werde sie

nie wieder vergessen können, wieso sollte also die Angst wieder gehen? Ich dachte

weiter über den Sinn des Lebens und kam darauf, dass es ihn nicht gibt. Es gibt

garnichts, aber doch alles. Ich weiss das ist eine floskel die man in jedem hoch-

dosierten Trip findet, aber so ist es nunmal wenn man völlig verpilzt ist.

Solche Gedankengänge spielten sich in kürzester Zeit ab und wenn man eine Stunde

lang so krass introvertiert ist, aber gleichzeitig noch unzählige Eindrücke der

Aussenwelt in sich aufnimmt, dann hat man einen Zustand erreicht, der nichtmehr

zu erklären ist und der auch nichtsmehr mit Spaß zutun hat.



Jetzt wurden die Visionen ein absolut

niemals wegzudenkender Teil meiner Existenz. Ich war in diesem Körper, aber was ich

ansah war ich zugleich auch. Ich nahm alles was ich sah in mich auf, als ob es

mit meinem Körper, meiner unbedeutenden Hülle fusionierte.

Ich hatte das gefühl ich verstehe den Himmel.

Man kann so etwas einfach nicht mit Worten erklären, deshalb versuche ich es erst

garnicht.

Vor erschöpfung legte ich mich ins Gras und betrachtete weiter den Himmel, in dem eine Macht

herrschte, zu der alles hingezogen schien, obwohl sich im selben Moment optisch

kaum etwas veränderte. Das ist wohl wieder einer der Teile den man erfühlen muss

um ihn zu verstehen.



Der Trip (8): Ein symbolischer Akt; auf dem Weg ins Paradis



Ich schloss die Augen um all dem zu entkommen aber keine Chance. Ich sah Giraffen

die sich wie auf einem Karussel drehten und darüber die Umrisse eines weiblichen

Katzenkopfs der

mich mit scheinbar blitzenden Augen musterte. Ein Wächter? Toller Wächter, sieht

viel zu bedrohlich aus.. Ich machte die Augen schnell wieder

auf und wurde immer panischer. Ich dachte die üblichen Sachen vielleicht bleib ich

hängen, vielleicht sterbe ich, war das echt schon der peak, was kommt noch auf

mich zu? Ich musste Kotzen ganz dringend. Im hinterkopf wusste ich es würde nichts

an meiner Situation ändern, aber nur etwas Symbolisches könnte mich aus diesem

Wirrwarr der zwei aufeinanderprallenden Welten bewahren. Ich steckte mir ca.

2 Minuten lang den Finger in den Hals und begann zu würgen bis eine Braun/Grüne Suppe

aus meinem Mund schoss. Endlich. Ich war so erleichtert, aber immernoch nicht

glücklich, aber die Panik lies nach und es wurde erträglich. Der Peak verabschiedete

sich langsam winkend mit einem Zwinkern vor meinem Inneren Auge. Ich begriff,

dass dieses Erlebniss

wohl das stärkste und mächtigste war, dass ich jemals durchleben durfte und war

aus tiefster Seele dankbar. Langsam machte sich auch wieder ein bisschen Euphorie

breit aber ich wusste noch ist es nicht überstanden. Es wurde wieder ab und zu

ein bisschen wirrer und ich panischer, aber diesmal nicht so tief. Man kann es

einfach nicht beschreiben, die Panik davor hatte einfach ein ganz anderes Kaliber.



Ich machte mich auf den Rückweg und fand nun endlich auch sehr gut geeignete Musik

auf meinem MP3 Player. Ich hörte Magic D - Someday (2 Jays Remix) und eine

nie gekannte Euphorie gepaart mit Stolz und Glückseeligkeit und Erleichterung

kletterten durch meinen ganzen Körper. Ich konnte endlich wieder genießen. Es ist

nicht vorbei, aber ich habe es überstanden und begriffen. Ich war stolz wie Oskar

und trippte zu mir nach Hause zurück mit der perfekten Musikalischen begleitung.

Ich hätte vor Glück schreien und tanzen können.

Ich blickte in den Himmel schloss die Augen und empfand tiefsten Dank an den

"Pilzgeist", der von nun an über mich wachte. Er ist streng aber gerecht, dachte

ich in diesem moment. Die Musik trug mich nach Hause und ich merkte wie die Wirkung

immer weiter abflachte. Die Erleichterung und alle anderen "angenehmen" Gefühle

empfand ich nach dem Peak als das größte Geschenk der Welt und genauso heftig

habe ich es auch genossen.



So stand ich da also auf dem Weg nach Hause unter der Sonne zwischen der Natur.

Ich fühlte mich zu allem verbunden und habe mich vor meinem inneren Auge selbst

gesehen wie ich genau an dem Punkt an dem ich stand vor glück schrie

und tobte und schliesslich mit allem eins wurde. Die Musik war unbeschreiblich

schön, gab mir viel Kraft und trug mich weiter nach Hause.



Die Schönheit der Natur hat mich überwältigt und bis heute nichtmehr losgelassen.



Der Trip (9): Und dann kam ich runter.



Nach einer gefühlten Ewigkeit der Glückseeligkeit kam ich zuhause an und die

überwältigenden Pilzwellen ließen langsam nach. Ich war erschöpft und ausgelaugt.



So saß ich da also in meinem Zimmer und um mich herum meine Familie. Sie werden

niemals verstehen was ich da erlebt habe und warum ich so etwas immer erleben

wollte. Für sie sind Pilze eine schlimme Droge die Menschen verrückt machen und sie

können sich nicht vorstellen wie hilfreich so eine Pilzerfahrung sein kann

(nehme ich mal an mein Vater hat bis jetzt nur einmal ein Kommentar dazu abgelassen

a la: Man sieht ja jetz auch schon im Fernsehen da gibs diese Pilze von denen

die Leute total abdrehen).



Ich fühlte mich distanziert von allem und wollte für den Rest des Abends weiterhin allein sein.



Ich rauchte noch eine Menge Haschisch,

da es mir half über den Trip nachzudenken und alles ein bisschen besser zu

verarbeiten. Ich wollte ja schliesslich auch irgendwann nochmal schlafen. Hätte

ich kein Dope gehabt wäre ich wohl diese Nacht wachgeblieben so aufgewühlt war ich.



Fazit: Ich hätte nie Gedacht.. das sagt jeder der einmal den Pilz zu spüren

bekam. Nach meiner 14g Trichterwinde + 3 Woodrose Samen erfahrung dachte ich niemals

das diese Substanz wirklich so unfassbar wirkt wie so oft Beschrieben wird.

Das Ausmaß dieser Erfahrung ist einfach zu mächtig um es

in Worte zu fassen und somit sind Pilze für mich etwas ganz besonderes geworden.

Sie können einem Sachen zeigen, wovon niemand auch nur zu Träumen wagt.

Ich habe eigentlich jeglichen Respekt vor Drogen verloren (in Bezug auf die

Wirkung), aber Pilze sind ein Kaliber, von dem ich niemals etwas geahnt habe.

Jetzt wo ich diesen Bericht verfasse könnte ich Weinen, da ich diesen durchaus

fiesen Horrortrip im nachhinein als das beste Erlebniss meiner bisherigen laufbahn

einstufe. Es war irgendwie nötig.



Nachwort:



Desweiteren finde ich aber, dass Tripberichte wirklich sehr irreführend sein

können. Es liest sich oft so, als wenn es bei Pilzen wirklich krasse Halus geben

kann, was aber mmn. schwachsinn ist. Es ist die Erfahrung an sich die so unfassbar

ist und bei den Halu’s handelt es sich imo eher um Visionen die nicht

direkt gesehen werden sondern eher aus Eindrücken entstehen die man halt

ungefiltert in sich aufnehmen kann. Die größten Komponenten eines Pilztrips sind

eher die Visionen die vor dem inneren Auge stattfinden und mit denen man in dem

moment so unglaublich viel Assoziiert und die Gedankenwelt. Das einzigste was wirklich da war,

waren Muster und ein leichtes Morphen der umgebung sowie ein anderes "Wirken" der Umgebung.

Es ist schwer zu beschreiben, man kennt den Ort und eigentlich ist er unverändert, aber gleichzeitig

etwas ganz anderes es "wirkt" ganz einfach ganz anders auf dich. Ich kann mich jetzt auch täuschen

und ich bin einfach ein Mensch der niemals richtige Erscheinungen sehen kann, wenn

sie nicht da sind (ausser auf Salvia, aber das ist wiederum Kinderkram im Gegensatz

zu Pilzen). Also sind Tripberichte mmn. eher etwas für bereits Triperfahrene.

Ich habe die Tripberichte bei neuem Lesen nun mit völlig anderen Augen gesehen, da

ich wirklich nachvollziehen konnte, was da vielleicht wirklich abgelaufen ist.



So der Bericht ist vielleicht ziemlich lang, kann aber nur einen Bruchteil von dem

Erlebten wiedergeben. Was ich damit bezwecken will? Weiss ich nicht..

Irgendwie hilft es sich bei so einer krassen Erfahrung mitzuteilen und vorallen

dingen ist es wichtig anderen Menschen Erfahrungsberichte zu bieten, damit man

wenigstens teilweise erahnen kann, was einen bei was für Dosierungen erwarten kann.



Abschliessend ist zu sagen, dass die Mengenangaben eher ungenau sind, es können in

einem Baggy mal 2,1g oder 2,3g gewesen sein .Ich habe es mit einer Küchenwaage

gewogen die nur in 2g schritten misst.



Ich könnte natürlich jetzt noch betonen, das dies mein erster Bericht ist und ihr somit irgendwie nachsichtig mit der Bewertung sein solltet, aber macht mal wie ihr für richtig haltet :D.



Happy trippin