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AutorBeitrag
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  Geschrieben: 06.05.12 00:12
Dies ist eine automatisch erstellte Diskussion über den Tripbericht Iboga - König aller Psychedelika, welcher von Hatschiman geschrieben wurde. Der Bericht ist vom 05.05.2012.

Diese Diskussion wurde am 06.05.2012 von Bambamboje gestartet.


 
Traumländer

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2 Tripberichte

  Geschrieben: 06.05.12 11:34
Sehr schöner Bericht:)
Hört sich ja alles sehr Interessant an.
Was mich interessieren würde, hast du das Bedürfnis dich nochmal auf einen Ibogatrip zu begeben oder war das ne einmalige Sache?
9/10
Denkst du, dass sie die Gedanken genommen haben, die wir gedacht haben und wollen dass wir denken, dass die Gedanken die wir gedacht haben, die Gedanken sind, die wir jetzt denken, denkst du das?

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Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.05.12 12:02
Das ganze klingt zu schön um wahr zu sein , aber seit meinem letzten pilztrip kommt es mir nicht so abwägig vor das man sein unterbewusstsein sehr beeinflussen kann , und das es dann auch noch die perfekte substanz dafür gibt kommt ja sehr gelegen

kommt auf jeden fall noch auf meine to do liste zumal Iboga ja völlig legal zu seien scheint

schöner bericht !
"Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt."
Abwesender Träumer



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  Geschrieben: 06.05.12 14:51
Das Thema Ibogain vs. "Suchtgedächtnis" (sollte es so etwas geben; man sollte dieses Postulat der Entwöhnungsindustrie imho ruhig kritisch hinterfragen) interessiert mich auch schon länger, von daher für mich ein sehr lesenswerter Bericht.

Eines beschäftigt mich dabei aber: Du berichtest u.a. von Ängsten und Anspannung, die offenbar ein Hauptgrund für Deinen Downerkonsum waren. Hattest Du keine Befürchtungen, daß Du Dich mit Iboga in einen Horrortrip hereinmanövrierst, wie man ihn von "klassischen Psychedelika" wie LSD oder Psilocybin kennt? Zumal Du dieses Experiment, so nenne ich es mal, ohne Begleitung durchgeführt und ziemlich hoch dosiert hast.
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  Geschrieben: 06.05.12 15:49
Wundervoller Bericht, ich konnte darin viel von meinen eigenen Erfahrungen mit Psychedelika wiederfinden. Ich freue mich ungemein für dich, dass du damit nicht nur deine Sucht bekämpft hast, sondern auch gelernt hast Liebe zu fühlen. Wie du bereits gesagt hast empfinde ich es ebenfalls als notwendig diese Lebenseinstellung gegen den Alltag und allem was auf dich eindrescht zu verteidigen und diese Mentalität weiter im Geiste zu tragen. Aber nach dem, was du geschrieben hast denke ich nicht, dass du damit Probleme haben wirst :)

9/10
Ich bin nichts weiter als ein Geist

» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



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1 Tripberichte

  Geschrieben: 07.05.12 12:32
Hallo,

Ich möchte mich erstmal für das positive Feedback bedanken. Der Tripbericht steht hauptsächlich aus dem Grund im Internet, weil möglicherweise Anregungen, Möglichkeiten und Hilfe für Leute mit ähnlichen Problemen wie ich sie hatte darbietet :) Natürlich hat er auch mir persönlich beim Verarbeiten, Zusammenfassen und Verinnerlichen des Trips geholfen.
Viele Berichte über Ibogatrips gibts ja leider nicht wirklich und schon gar nicht auf deutsch. Dabei sollte diese Pflanze so viel bekannter sein, schon allein wegen ihrer gravierenden Wirkung - und da meine ich jetzt nicht nur die Wirkung bei Drogenabhängigkeit, oder -sucht.


spiteful schrieb:
Was mich interessieren würde, hast du das Bedürfnis dich nochmal auf einen Ibogatrip zu begeben oder war das ne einmalige Sache?
9/10



Ganz ehrlich: Ja, ich habe das ganze wiederholt, musste jedoch feststellen, das der zweite Trip nicht annähernd an die Intensität des ersten herangekommen ist. Es kam mir so vor, als hätte ich mehr oder weniger alles gelernt, was Iboga mir bieten kann und der zweite Trip war dementsprechend unausgefüllt. Also ich persönlich empfehle keine Wiederholung.


Murmeltiersalbe schrieb:
Das Thema Ibogain vs. "Suchtgedächtnis" (sollte es so etwas geben; man sollte dieses Postulat der Entwöhnungsindustrie imho ruhig kritisch hinterfragen) interessiert mich auch schon länger, von daher für mich ein sehr lesenswerter Bericht.

Eines beschäftigt mich dabei aber: Du berichtest u.a. von Ängsten und Anspannung, die offenbar ein Hauptgrund für Deinen Downerkonsum waren. Hattest Du keine Befürchtungen, daß Du Dich mit Iboga in einen Horrortrip hereinmanövrierst, wie man ihn von "klassischen Psychedelika" wie LSD oder Psilocybin kennt? Zumal Du dieses Experiment, so nenne ich es mal, ohne Begleitung durchgeführt und ziemlich hoch dosiert hast.



Also ich persönlich glaube an die Existenz eines Suchtgedächtnis, eben auch, weil ich die Manipulierung desselben am eigenen Leibe gespürt habe ;) Der Begriff Suchtgedächtnis selbst mag vielleicht ein Modebegriff sein, aber grundsätzlich ist er imo nicht falsch. Unser Gedächtnis funktioniert unter anderem dadurch, bestimmte Ereignisse mit bestimmten Gefühlen zu verbinden, das ganze geschieht natürlich sowohl bewusst als auch unbewusst. Suchtgedächtnis interpretiere ich so, dass mit einem bestimmten Ereignis (Tablette, Tropfen, Spritze, Line, Pulver etc.) das übertriebene Glücksgefühlt verbunden wird. Unser Unterbewusstsein weiß das nun für die Zukunft und unser nimmersattes Ego versucht nun, uns dazu zu bewegen, das Ganze zu wiederholen - daraus entsteht früher oder später eine Sucht.

Nur eine kleine Anekdote: Ein Freund von mir war süchtig nach Crystal Meth und er meinte, dass ihm vor Iboga das Wasser im Mund zusammenlief, wenn er an Meth gedacht hat. Nach Iboga war der Effekt weg und er entwickelte jetzt im Laufe der Zeit sogar einen Ekel gegenüber der Droge, was einer Umpolung von Plus auf Minus gleichkommt. Er hat seitdem kein Meth mehr angefasst.

Zu deiner zweiten Frage kann ich sagen, dass es mir zu dem Zeitpunkt relativ egal war. Ich stand inmitten einer heftigen Depression und in dem Moment sah ich Iboga als einzigen Ausweg. Mir war es sogar egal, dass ich sterben könnte, denn ein Ibogatrip kann auch körperlich sehr anstrengend werden. Deswegen sollten Menschen mit Herzproblemen lieber die Finger von hochdosierten Trips lassen und es lieber wie ein Antidepressivum mit viel geringeren Dosen über einen längeren Zeitraum einnehmen (Möchte ich zur Sicherheit nur angefügt haben).
Da meine Ängste vorwiegend sozialer Natur waren waren diese bei einem allein durchgeführten Trip weniger hinderlich und die Möglichkeit eines Horrortrips nahm ich als bewusst in Kauf, zumal mir aus vorhergehenden Trips mit anderen Psychedelika bekannt war, dass Horrortrips genauso lehrreich sein können und der "Gefährlichkeit" des Trips stand ich mehr oder weniger gleichgültig gegenüber, weil ein Teil von mir mich selbst schon aufgegeben hatte. Ein anderer Teil widerum hatte jedoch noch Hoffnung :) und er hat Recht behalten.
Zudem hatt ich auf dem Trip nur zweimal (mehr oder weniger reale) Angst: Die Visionen haben mit 3 Stunden relativ lang auf sich warten lassen, so dass ich befürchtet hatte, zu wenig genommen zu haben oder unpotenten Extrakt erwischt zu haben. Als der Trip dann allerdings richtig losging, war ich von der Intensität überrumpelt und hatte nun Angst, dass es zu viel war ^^ Das waren aber jeweils nur kurze Augenblicke. Ansonsten hat man keine Angst, da man durch den dissoziativen Charakter den Trip als Beobachter sozusagen betrachtet - emotional mit etwas Distanz, aber bei weitem nicht unbeteiligt (!), bis man sich zu einer mehr oder weniger neuen (oder vielmehr alten, ursprünglichen) Person zusammenfügt :)

MfG
 
Traumländer



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2 Tripberichte
1 Langzeit-TB
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  Geschrieben: 13.05.12 13:41
Sehr interessanter tb. Hatt mir sehr gut gefallen.
9/10
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
8 Forenbeiträge

  Geschrieben: 03.06.12 13:49
zuletzt geändert: 03.06.12 18:40 durch Aes Dana (insgesamt 1 mal geändert)
Hi, fantastischer Bericht, vielen Dank! Neben Ayahuasca mit dem ich schon viele Erfahrungen hatte, scheint mir Ibogain die zweite wahre "Medizin" zu sein.

2 Fragen hab ich noch, Dein Text:

"Ich merkte, wie Erinnerungen von Fernsehwerbungen hochkamen, deren ich mir schon lange Zeit nicht mehr bewusst war. Sie wurde durchgerattert und währenddessen würden die Erinnerungen an diese, bzw. die Gefühle, die mit der Erinnerung verknüpft war, gelöscht."

Das ist ja der gewünschte Effekt, unter anderem wird auch das Suchtgedächtniss gelöscht, man verliert jegliche Phobien, alles Dinge in denen eine Situation mit einem Gefühl verknüpft ist.

Es gibt aber auch durchaus gute Assoziationen, ein bestimmter Geruch der einen an glücklichen Moment erinnert und auch das damalige gute Gefühl mit sich bringt. Und es gibt nützliche Assoziationen, die es einem ermöglichen Verhaltensmuster zu erkennen und entsprechend reagieren zu können. Sind hier auch Verbindungen gelöscht worden, die Du gerne noch hättest? Ich bin in meinem Leben in jedes Fettnäpfchen gehüpft das in meinem Weg stand, dadurch habe ich aber auch viel gelernt. Ich kann ich inzwischen sehr auf mein Bauchgefühl verlassen. Alles im Leben hat mit Gefühlen zu tun, wenn jemand eine Meinung hat ist dies nicht mehr als eine Aussage bei der er ein gutes Gefühl hat. Geht hier durch Ibogain was verloren?

Frage 2: Wie lange nach der ersten Erfahrung hattest Du Deine 2te?

Danke und liebe Grüsse, Michael

Sapere Aude!

Die sieben Töchter des Schlafes haben mich um die Nacht gebracht.
» Thread-Ersteller «
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
66 Forenbeiträge
1 Tripberichte

  Geschrieben: 12.11.12 20:19
Hallo :)

Ja, es wurden bis zu einem gewissen Grad, bzw. einer gewissen Tiefe alle "Gefühlsverbindungen" wieder auf Null gesetzt, das meinte ich im Tripbericht mit der Formulierung "Alles fühlte sich neu an...".
Ich nahm alles wieder wie ein Kind wahr und zudem sehr bewusst. Eine außergewöhnliche Erfahrung. Ich war auch die ersten 3 Tage sehr hilflos, verplant wie ein kleines Kind, hatte beispielsweise Probleme mit dem Lesen eines Straßenbahnplanes, weil ich vieles bewusst neu vernüpfen musste ^^. Das betrifft auch nur ungefähr die ersten 2-3 Tage nach dem Trip, in dem man denke ich auch noch akut direkten Wirkungen des Ibogains bzw. auch hohen Dosen seines Metaboliten ausgesetzt ist.

Das Alte geht trotzdem nicht direkt verloren, bzw. kehrt auch mit der Zeit wieder. Ich denke Depression beruht auch auf einer starken Uneinigkeit zwischen den eigenen Emotionen und dem rationalen Verstand. Iboga bringt das ganze irgendwie in ein ausgewogeneres Verhältnis und räumt vorher ordentlich auf ^^
Vielleicht ist die Formulierung "löschen" etwas unglücklich gewählt, es ist nicht wie auf dem Computer, dass es weg ist, als wäre es niemals gewesen, man erinnert sich noch und weiß auch noch was man gefühlt hat, jedoch ist die emotionale Bindung zu der Erinnerung nicht mehr vorhanden, man sieht das ganze distanziert, man kann sagen, man "identifiziert" sich nicht mehr mit der Erinnerung.

Zudem muss ich aber auch von mir behaupten, dass ich früher sowieso selten auf meine Emotionen gehört, sie gerne "wegrationalisiert" habe und somit ziemlich ungesund mit mir selbst gelebt habe. War ein starker Kopfmensch, habe viel in mich hineingefressen und unterdrückt, viel zu viel gedacht und zu ungesunden Philosophien und Schlüssen gekommen. Inzwischen versuche ich, aus mehreren Blickwinkeln zu sehen, bzw. den Blickwinkel als solchen selbst zu erkennen und somit nach und nach mich selbst auf einer tieferen Ebene kennen zu lernen :)

Meinen zweiten Trip hatte ich 3 Monate nach dem ersten. Der beschränkte sich auf etwas Schwindel und starker Euphorie nach dem "Haupttrip" ^^

Grüße
 
Abwesender Träumer

dabei seit 2014
9 Forenbeiträge

  Geschrieben: 22.05.14 15:54
Sehr schöner Tripbericht, 9/10, allerdings fehlen die gesundheitlichen Gefahren meiner Meinung nach ein wenig.

Hattest du beim zweiten Trip eigentlich gar keine Visionen oder CEVs mehr?
 
Abwesender Träumer



dabei seit 2012
68 Forenbeiträge

  Geschrieben: 23.05.14 19:53
Hi Hatschiman,

sehr inspirierend! Würde mir glaube ich auch gut tun; möchte so einiges hinter mir lassen,
weniger mein "Suchtgedächtnis" löschen als die Muster in meinem Kopf auflösen und meine Emotionen bändigen. Bin sehr aufbrausend und fühle mich häufig falsch. Möglicherweise kann ich Iboga als Intitialzündung für einen Neustart nutzen.

Alles Gute und vielen Dank für deine Anregung
 

Seite 1 (Beiträge 1 bis 11 von 11)